Chronik der Musikkapelle Oberstreu

18.04.1787
Erste urkundliche Erwähnung von Musikanten (in einem Brief des Pfarrers an den Bischof)
23.07.1884
Die Kapelle "Franconia" umrahmte ein Gartenfest des Soldaten- und Kriegervereins auf dem Hof der Familie Erhard in Oberstreu (Ausschnitt aus dem "Rhön- und Streuboten")
16.03.1891
Die Kapelle "Franconia" spielt anlässlich des 70. Geburtstags seiner königlichen Hoheit dem Prinzregent LUITPOLD (ein Onkel von Ludwig II) (Ausschnitt aus dem "Rhön- und Streuboten")
19.05.1920
Die "Alte Kapelle" löst sich Aufgrund fortgeschrittenen Alters auf und wird durch die Jugendkapelle ersetzt.
1930
NES
Bei der Gründung der Stadtkapelle Bad Neustadt a. d. S. treten die Oberstreuer Musikanten ebenfalls bei.
1934
Oberstreuer Musiker spielen beim Reichsparteitag in Nürnberg in politischen Kapellen aus Bad Neustadt und Mellrichstadt
1939-45
Während des 2. Weltkrieges wurde die Stadtkapelle Bad Neustadt aufgelöst. Nach Kriegsende formieren sich die Oberstreuer Musiker neu.
01.01.1977
Beitritt zum Nordbayrischen Musikbund
13.03.1977
Werbekonzert anlässlich des Beitritts der Oberstreuer Musikkapelle zum Nordbayrischen Musikbund (Rede des 1. Vorstands)
24.-26. Okt. 1986
mko85
1. Oberstreuer Brauhausfest nach neuerer Zeitrechnung
22.04.1988
Gründung des Vereins Musikkapelle e. V.
12.10.1997
Musikheim
Übergabe des neuen Musikheims (wurde im Jahr zufuhr durch Eigenleistung erbaut)



Geschichte der Musikkapelle Oberstreu


Die heutige Musikkapelle Oberstreu wurde in der Gründungsversammlung am 22.04.88 als „Musikkapelle Oberstreu e.V.“ gegründet. (Eintrag ins Vereinsregister: 29.06.88)
Neben Mitwirkung bei kirchlichen- und weltlichen Veranstaltungen kultureller Art hat sich die Kapelle der traditionellen und volkstümlichen Blasmusik verschrieben.
Auch die Pflege alten Brauchtums ist ein Anliegen der Musikkapelle. Seit über 20 Jahren wird alljährlich das über die Region hinaus bekannte Brauhausfest veranstaltet. Bei dieser Veranstaltung hat es sich die Kapelle zur Aufgabe gemacht, neben der Geselligkeit, auch längst vergessene Arbeitsweisen der ländlichen Bevölkerung vorzuführen und somit der jüngeren Generation einen bleibenden Eindruck zu vermitteln.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Kapelle war der Bau des Vereinsheimes im Jahre 1997.
Doch schon vor der Gründung der Musikkapelle gab es schon immer Musiker in Oberstreu, die man für kirchliche Festtage und für den Tanzboden brauchte. Diese Gruppierungen können als Vorläufer der heutigen Musikkapelle angesehen werden. Schon im Jahre 1865 hatten sich junge Männer zum Musizieren zu einer Musikkapelle Zusammengeschlossen, die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt war. Sie musizierte bis nach Grafenrheinfeld im Süden und Meiningen im Norden. Als frühe vereinsähnliche Oberstreuer Gruppierung kann die Kapelle „Franconia“ aus dem Jahr 1884 angesehen werden. Sowohl im Erhard`schen Felsenkeller als auch beim siebzigsten Geburtstag des Prinzregenten Luitpold wurde aufgespielt. Wie überall drehte sich das Rad der Zeit unaufhaltsam weiter. So kam es, dass sich die Kapelle am 19. Mai 1920 wegen Überalterung auflöste.
Eine schon bestehende Jugendkapelle übernahm ab sofort das Musizieren im Ort. Durch fleißiges Proben unter der damaligen Leitung von Gottlob Mohr aus Mittelstreu und später Johann Müller aus Mellrichstadt, machte die Kapelle sehr gute Fortschritte. Bald war man wieder in der ganzen Region bekannt. Neben Konzerten an Weihnachten und Neujahr war es den jungen Musikern ein Anliegen die Tradition ihrer Vorgänger aufrecht zu halten. So wurden an Festtagen, gemeinsam mit dem gemischten Sängerchor, die Messen in der Kirche musikalisch begleitet.
Als im Jahr 1930 die Stadtkapelle Bad Neustadt gegründet wurde, waren auch die Oberstreuer Musiker mit von der Partie. Dies war mit erheblichen Strapazen verbunden, da auch in den Wintermonaten zweimal in der Woche mit dem Fahrrad nach Bad Neustadt zur Probe gefahren werden musste. Der Erfolg blieb jedoch nicht aus, da fast an jedem Wochenende zu Festlichkeiten oder Kurkonzerten gespielt wurde.
Auch das Dritte Reich ging an den Oberstreuer Musikern nicht ungeachtet vorüber. Ein Teil der Musiker war in Mellrichstadt, der andere Teil in Bad Neustadt in einer politischen Kapelle organisiert. Der auftritt beim Reichsparteitag 1934 in Nürnberg blieb den Musikern damals unvergessen.
Nach dem Krieg kamen die Oberstreuer Musiker wieder in Oberstreu zusammen und erreichten bald wieder Bekanntheit bei Festlichkeiten und auf den Tanzböden der Umgebung. Auch bei der neugegründeten Stadtkapelle Mellrichstadt spielten die Oberstreuer Musikanten oft mit.
Im Laufe der Zeit meldeten sich immer mehr Jugendliche zum Musizieren und es entstand aus Alt und Jung eine beachtliche Kapelle. Am 01. Januar 1977 trat die Kapelle dem Nordbayerischen Musikbund bei.